Bankvollmachten unter Eheleuten

Wenn es zur Scheidung einer Ehe kommt, sind Geldstreitigkeiten häufig vorprogrammiert. Vor allem Bankvollmachten unter Eheleuten können häufig zu Problemen führen.

Grundsätzlich muss man zwischen einem gemeinsamen Bankkonto beider Eheleute und einem Konto unterscheiden, das nur auf den Namen eines Ehepartners läuft, über das der andere aber eine Bankvollmacht hat.

Bei einem gemeinsamen Konto sind die Fragen über die Aufteilung des Guthabens oder gegebenenfalls der Schulden eindeutiger zu beantworten. Kurz gesagt: Das Bankguthaben wird in der Regel Hälfte Hälfte aufgeteilt.

Bei Einzelkonten (die nur auf einen Namen laufen) mit Bankvollmachten unter Eheleuten wird eine Scheidung häufig zu einer komplizierteren Angelegenheit. Dabei gibt es viele Regelungen, die sich auf individuelle Vereinbarungen zwischen den Ehegatten stützen.

Regelungen zu Bankvollmachten unter Ehegatten richten sich nach individuellen Vereinbarungen.

Solange die Eheleute zusammenleben, darf die Kontovollmacht und Kreditkarten für das Konto in der Regel im Rahmen der Vereinbarung weiter genutzt werden. So gibt es häufig Bankkonten, die nur für Ausgaben für die Lebensführung, wie das Bezahlen der Miete, eingerichtet sind. Falls der bevollmächtigte Ehegatte Ausgaben darüber hinaus abbucht, muss er diese zurückerstatten.

Lautet die Vereinbarung, dass das Konto auch für private Zwecke genutzt werden darf, so hat der Kontoinhaber in der Regel keinen Anspruch auf Rückzahlung des Geldes, das vor der Trennung abgebucht wurde.

Nach der Trennung der Eheleute darf von der Bankvollmacht kein Gebrauch mehr gemacht werden. Falls dies doch geschieht, muss der Abbuchungsbetrag zurückbezahlt werden. Daher sollte im Fall einer Trennung die Bankvollmacht für den (ehemaligen) Ehegatten umgehend widerrufen sowie Kredit- und Scheckkarten eingezogen werden.

One Comment

  • Steffen

    Bei einem gemeinsamen Bankkonto ist auch noch entscheidend, ob es ein Und- oder ein Oder-Konto ist. Kann dann je nach dem wie sich beide verstehen auch „schmutzig“ werden (wobei ich hoffe, dass das in der Realität nicht so oft passiert).

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